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Kann man Werbeartikel von der Steuer absetzen?

Werbeartikel und Steuererklärung

Sie wollen noch mehr Freude am beruflichen Schenken?

Kann man Werbegeschenke für Kunden von der Steuer absetzen? Ab wann muss ich einen Werbeartikel auf der Steuererklärung angeben oder Geschenke versteuern? Seien Sie beruhigt. Sie stellen sich bereits die richtigen Fragen. Ordnen wir etwas Ihre Gedanken.

Es gibt nur zwei Situationen:

  1. Sie verschenken Werbeartikel - entweder an Kunden oder an Mitarbeiter.

  2. Sie erhalten einen Werbeartikel.

Was ist Ihre Situation?

Situation 1: Wenn Sie als Unternehmen Werbeartikel verschenken

Sind Werbegeschenke von der Steuer absetzbar oder abzugsfähig?

Ja. Werbeartikel können generell als Werbekosten abgesetzt werden. Let’s party! Doch es gibt Wertgrenzen: 10 EUR netto und 35 EUR netto.

Einfach gesagt: Es kann sich z.B. um einen günstigen USB Stick mit Firmenlogo im Wert von z.B. 6 EUR handeln – oder aber um einen etwas wertvolleren Fitnessarmband Werbeartikel mit Pulsmesser im Wert von z.B. 26 EUR.

Was hat es mit den 10 EUR bzw. 35 EUR Grenzen auf sich? Wir erklären es Ihnen.

Sie möchten Werbeartikel für Kunden von der Steuer absetzen?

Welche Kosten für Werbeartikel kann ich maximal pro Jahr absetzen?

35 EUR netto pro Kunde - pro Jahr. Das ist die Faustregel. Verteilen Sie als Unternehmen Geschenke an Geschäftsfreunde oder Streuartikel, dann können Sie dafür pro Kunden und pro Jahr einen Betrag von 35 EUR netto steuerlich als Betriebsausgabe „betrieblich veranlasste Geschenke zu Werbezwecken“ absetzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um einen oder mehrere Werbeartikel geht.

Beispiel: Haben Sie 100 Kunden, dann können Sie also Werbegeschenke im Wert von maximal 3.500 EUR  steuerlich absetzen.

 

Muss ich dabei einen Empfängernachweis führen?

Generell gilt: Fragen Sie am besten Ihr Finanzamt. Denn dies wird individuell geregelt. Meistens richtet sich das nach der Frage, wie hoch der Einzelwert Ihres Werbeartikels ist. Und auch, ob Sie Ihre Werbeartikel pauschal mit 30 % Prozent versteuern oder nicht. Wir empfehlen auf jeden Fall die Versteuerung – denn sonst machen Sie sich unbeliebt.

INFO: Eine Pauschalversteuerung müssen Sie Ihren umworbenen Kunden mitteilen. Motto: Tue Gutes und sprich darüber!

Für kleinere Streuwerbeartikel im Wert von unter 10 EUR müssen Sie keinen Empfängernachweis führen – und auch keine Pauschalsteuer zahlen. Hier zählt der Einzelwert des Werbegeschenks. 

Fragen Sie also Ihr Finanzamt, ab welchem Werbeartikel-Wert sie einen Empfängernachweis führen sollten, um die Auszeichnungspflichten zu erfüllen. Ihr Buchhalter bzw. Ihr Steuerbüro listet diese Kundengeschenke dann auf einem gesonderten Konto aus, das genau anzeigt wer mit dem Werbegeschenk glücklich gemacht worden ist. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen: Führen Sie eine Excel-Liste mit den Empfängern Ihrer Werbegeschenke im Wert von über 10 EUR.

 

Was, wenn meine Werbeartikel-Ausgaben pro Kunde mehr als 35 EUR netto im Jahr betragen?

Dann können sie den kompletten Betrag leider nicht von der Steuer absetzen – auch keinen Teilbetrag.

Beispiel: Wenn Sie Ihren 100 Kunden Werbegeschenke im Wert von mehr als 3.500 EUR  im Jahr zukommen lassen, können Sie diese überhaupt nicht absetzen.

Sie haben jetzt zwei Optionen:

  1. Die kundenunfreundliche Variante: Sie informieren den Empfänger Ihres Werbeartikels, dass er diesen selbst noch selbst als „Betriebseinnahme“ versteuern muss. Wir empfehlen diese Variante, wenn Sie sich mit ihrem Werbeartikel unbeliebt machen wollen.
  2. Besser und kundenfreundlich: Ihr Unternehmen führt eine Pauschalsteuer in Höhe von 30 Prozent des Warenwerts nach § 37b EStG an das Finanzamt ab. Informieren Sie Ihre Buchhaltung. Bitte beachten Sie: Die übernommene Pauschalsteuer gilt als weiteres Geschenk und muss bei der 35 EUR Grenze mit eingerechnet werden.

 

Ab wann lohnt sich eine pauschale Versteuerung meiner Geschenke für Geschäftspartner?

Hier lohnt es sich immer individuell eine Rechnung aufzumachen.

Beispiel: Sie schenken Ihren Kunden dieses Jahr ein Fitnessarmband Werbegeschenk im Wert von 26 EUR. Führen Sie für Ihre Kunden freundlicherweise die Pauschalsteuer von 30 % ab, dann „schenken“ sie ihm noch zusätzlich 7,80 EUR – bleiben aber mit 33,80 EUR unterhalb der 35 EUR-Grenze. Hat Ihr Fitnessarmband ein Wert von 27 EUR – und führen ebenfalls die Pauschalsteuer ab, dann kommen Sie auf 35,10 EUR. Jetzt können Sie den kompletten Betrag nicht von der Steuer absetzen.

Sie möchten Werbeartikel für Mitarbeiter Ihres Unternehmens von der Steuer absetzen?

Hier unterscheidet man zwischen

  • Sachgeschenken zu besonderen, persönlichen Anlässen
  • Sachgeschenk ohne besonderen Anlass.

 

Wie kann ich Geschenke an Mitarbeiter zu besonderen Anlässen, wie z.B. Hochzeit oder Geburt eines Kindes steuerlich absetzen?

Mitarbeitergeschenke und Sachzuwendungen an Arbeitnehmer können als Betriebsausgabe von der Steuer abgesetzt werden. Steuerfrei sind kleine Geschenke seit dem 1.1.2015 mit einem Wert bis zu 60 EUR pro besonderem, persönlichen Anlass: Hochzeit, Betriebszugehörigkeitsjubiläum, Kindesgeburt, Geburtstag (R 19.6 Abs. 1 LStÄR 2015 "Aufmerksamkeiten"). Ist Geschenk mehr wert als 60 EUR, dann ist der Mitarbeiter für die komplette Versteuerung verantwortlich. Wir empfehlen daher: Entlasten Sie Ihren Mitarbeiter und übernehmen Sie als Unternehmen auch hier wieder per Pauschalversteuerung.

 

Wann ist ein Sachgeschenk ohne besonderen Anlass von der Steuer absetzbar?

Monatlich können Sie jeden Ihrer Angestellten mit einem steuer- und sozialversicherungsfreien Sachgeschenk mit bis zu 44 EUR an Wert beglücken. Ein Sachgeschenk kann auch ein Gutschein sein. Jedoch kein Geldschenk, welches immer ein steuerpflichtiger Arbeitslohn ist.

Überschreitet Ihr Sachgeschenk den Wert von 44 EUR können Sie sich für die mitarbeiterfreundliche Variante entscheiden, und für bestimmte Präsente die Pauschalsteuer abführen. (OFD Karlsruhe, LSt Aktuell, Ausgaben 2/2015 v. 18.12.2015) Oder Sie bitten Ihren Mitarbeiter, Ihr Sachgeschenk selbst in seiner privaten Steuererklärung zu versteuern. Aber Vorsicht: Vielleicht informiert er Sie dann demnächst über seinen neuen Arbeitgeber...

 

Beispiele für Mitarbeitergeschenke:

Situation 2: Wenn Sie als Unternehmen Werbeartikel erhalten haben

Muss ich das Werbegeschenk jetzt in der Steuererklärung angeben?

Hier müssen sie Wertgrenzen berücksichtigen.

 

Hat der Werbeartikel einen Nettowert bis zu 10 EUR?

Jedes Werbegeschenk, dass unter 10 EUR wert ist, können sie steuerfrei abfeiern! Genießen Sie die Großzügigkeit Ihres Geschäftspartners – und revanchieren sie sich mit einem kleinen Giveaway oder Streuartikel mit Ihrem Logo.

 

Hat der Werbeartikel einen Nettowert von 10 EUR oder mehr?

Wenn es 10 EUR oder mehr wert ist, dann müssen Sie es versteuern. Aber bitte lesen Sie weiter. Ab einem Werbeartikel-Nettowert von 10 EUR ist das Werbegeschenk eine Betriebseinnahme - und muss von Ihnen in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Denn ab diesem Wert wird es vom Finanzamt als verdecktes Einkommen gewertet. Es sei denn das Werbegeschenk wurde bereits vom Schenkenden pauschal versteuert!

Dann müssen Sie nichts weiter tun. Es gibt nämlich eine Ausnahme: Wenn das Werbegeschenk bereits pauschal von demjenigen versteuert worden ist, der Ihnen das Präsent überreicht hat, dann müssen Sie es nicht in Ihrer Steuererklärung berücksichtigen.

Der Schenkende wird Sie in der Regel darüber informieren. Fragen Sie einfach nach! Oder gucken Sie auf der Webseite des Unternehmens. Unternehmen können nämlich Ihre umworbenen Kunden von der Besteuerung eines Werbegeschenks befreien, indem sie sämtliche Werbeartikel des Jahres pauschal mit 30 Prozent versteuern.

Schlusswort: Geben macht glücklich!

Noch ein Wort zum Schluss. Wir sind keine Anwaltskanzlei und auch kein Steuerbüro.

Wir wollen Ihnen mit diesem Artikel das Verschenken von Werbeartikeln nur etwas schöner und greifbarer machen. Daher übernehmen wir keine rechtliche Verantwortung für die oben genannten Informationen. Verstehen Sie doch, oder?

Sie dürfen unserer professionellen Erfahrung als EDV Werbeartikel GmbH vertrauen.